… sagt Siegfried Praschma. Er ist einer von mehr als 50 Waldeigentümern in der Pufferzone des Weltnaturerbes denen 1945 jeweils drei bis vier Hektar durch die Bodenreform zugeteilt wurden. Er ärgert sich, dass es – seit er aus dem Welterbebeirat rausgeworfen wurde – nun für die Waldbesitzer keine Mitsprache mehr gibt und zum Jubiläum keiner von ihnen eingeladen ist.

„In den Jahren 1963/64 in der DDR wurde der Wald der Allgemeinheit zugeführt, die Besitzer durften zwar Totholz zum Heizen aus ihrem Wald holen, bewirtschaften durften sie ihn aber nicht mehr. Mit der Wende haben wir uns dann alle erst Mal gefreut, dass wir den Wald wieder nutzen können. Die Übertragung hat auch gut geklappt. Wenn in der DDR nichts mehr funktioniert hat, die Grundbuchämter schon. 1990 wurde der Grumsin dann Schutzgebiet und bald darauf mussten wir uns mit der Ausweisung der FFH Gebiete befassen. 2011 hat uns dann der Herr Luthardt freudestrahlend davon erzählt, dass wir Weltnaturerbe werden. Davon hat kein Eigentümer was gewusst. Die Bürgermeister und Amtsdirektoren wurden einbezogen, wir Eigentümer haben erst später bei einer Versammlung in der Gaststätte davon erfahren.

Gutes Verhältnis untereinander

Wir Eigentümer haben eigentlich untereinander ein gutes Verhältnis. Manche bewirtschaften ihren Wald, andere nicht. Der Wald ist für uns Wert- und Kapitalanlage. Man hat ja aber auch Arbeit damit. Die meisten werden von Forstwirten betreut. Ich habe einen eigenen Sägeschein, aber für Bäume mit einem Meter Durchmesser kommt ein Profi.

Es war uns schon klar, dass wir mit Tourismus zu kämpfen haben werden. Das ging dann ja auch gleich los. Jetzt ist es schon die drei bis vierfache Menge mit Campingausrüstung und Grill, da werden Decken ausgebreitet, dem Naturschutz keine Beachtung geschenkt. Die Leute laufen ja über unsere Grundstücke und wir bekommen keinen Pfennig. Versicherung, Wasser- und Bodenverband und Grundsteuer müssen wir aber trotzdem zahlen. Es besteht ja ein höheres Risiko für die Verkehrssicherungspflicht durch die hohe Besucherzahl.

Ausschluss aus dem Beirat

Wir haben eigentlich angenommen, dass man mit uns vernünftig spricht. 2011/12 bin ich als Sprecher in den Beirat gewählt worden. Erst ging es ganz gut, dann gab es immer öfter Reibereien. 2014 hat man mich dann rausgeworfen, weil ich nicht nachweisen konnte, dass ich alle Waldbesitzer vertrete. Ich hatte das aber auch nie behauptet. Es reicht doch wenn ich viele vertrete. Man wollte mich wohl einfach nicht mehr dabei haben.

Von  den Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag haben wir nur vom Hörensagen erfahren, leider ist kein einziger von uns Waldbesitzern dazu eingeladen.”